Alfred Weber

Carl David Alfred Weber (* 30. Juli 1868 in Erfurt; † 2. Mai 1958 in Heidelberg) war ein deutscher Nationalökonom und Soziologe.
Er lehrte an der deutschen Universität Prag (1904-1907) und an der Universität Heidelberg (1908-1933 und 1945-1958).
Er stand für eine freiheitlich-demokratische und sozialpolitische Kontinuität vom Kaiserreich zur Bundesrepublik. In seiner Kultursoziologie untersuchte er die Veränderungen der menschlichen Persönlichkeit in der historischen Spannung zwischen Herrschaft und Freiheit.
Er sah den Menschen als ein „zur Freiheit bestimmtes Wesen“ an und wollte ihn von den ökonomischen, sozialen und politischen Zwängen des modernen Lebens in Staat und Industrie befreien und ihm eine kreative Selbstverwirklichung in der beruflichen Sphäre ermöglichen. Daher setzte er sich schon im Kaiserreich für die Emanzipation der Arbeiterklasse ein und forderte eine Humanisierung der Arbeitswelt, ab 1946 auch eine erweiterte Mitbestimmung der Arbeiter. In derselben Zeit forderte er eine demokratisch orientierte Erziehung, die er an der Universität Heidelberg auch praktisch durch seine emanzipatorische Hochschuldidaktik förderte. Nach den Erfahrungen der NS-Zeit warnte er vor dem sog. „Vierten Menschen“, der im totalitären Staat die unmenschlichsten Befehle befolgt und in der Wirtschaft die Arbeiter feuert und die Umwelt ruiniert.
In einem „gelebten soziologischen Denken“ (Richard Bräu) kämpfte er 1919 gegen den Spartakusaufstand, propagierte 1925 das angelsächsische Konzept der repräsentativen Demokratie, rekrutierte als bekennender Philosemit zahlreiche jüdische Lehrkräfte und agitierte gegen die Nationalsozialisten. 1933 ging er in die innere Emigration und schloss sich später einem lokalen Widerstandskreis an. Nach 1945 sorgte er für die Entnazifizierung der Heidelberger Universität.
Im wirtschaftlichen Bereich warb Weber nach 1945 für den „Freien Sozialismus“ als einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Nach den Gesetzen seiner industriellen Standorttheorie propagierte er wiederholt eine wirtschaftliche Integration Europa, die schließlich in Montanunion und EWG (später EU) realisiert wurde.
In der deutschen Frage kämpfte er gegen Separatfrieden und Spaltung Deutschlands und propagierte vergeblich eine Wiedervereinigung und Neutralisierung Deutschlands. Veröffentlicht in Wikipedia
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1Aufsatz in Zeitschrift
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4von Weber, Alfred
Veröffentlicht in Amerika - Vision und Wirklichkeit : Beiträge deutscher Forschung zur amerikanischen Literaturgeschichte.(1968)Aufsatz in Zeitschrift -
5Veröffentlicht 1971Weitere Personen: “… Weber, Alfred …”
Signatur: LG bd 20 */AmeBuch -
6Veröffentlicht 1977Weitere Personen: “… Weber, Alfred …”
Signatur: EP 0 */ShoBuch