Silvia Schlenstedt

Silvia und Dieter Schlenstedt 1993 auf Usedom mini|Silvia und Dieter Schlenstedt 1993 auf Usedom Silvia Schlenstedt (geb. 10. April 1931 in Wuppertal als ''Silvia Pollatschek''; gest. 16. März 2011 in Berlin) war eine deutsche Germanistin und Literaturwissenschaftlerin.

Ihre Familie war jüdischer Herkunft und musste 1934 ins Exil fliehen. Die Flucht führte sie nach Spanien und Frankreich sowie in die Schweiz. Im Jahre 1946 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und siedelte sich vier Jahre später in der DDR an. Silvia Pollatscheks Vater Walther Pollatschek beschrieb diese Zeit in dem Kinderbuch ''Drei Kinder kommen durch die Welt'' (1947).

Pollatschek studierte Germanistik an der Humboldt-Universität, wo sie 1959 mit einer Dissertation über die ''Svendborger Gedichte'' von Bertolt Brecht promovierte. Danach war sie als Mitarbeiterin des Germanistischen Instituts der Humboldt-Universität tätig. Später ging sie zum Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, wo sie maßgeblich an der Entstehung und Herausgabe des ''Lexikons sozialistischer deutscher Literatur'' (1963) beteiligt war.

Im Jahre 1976 erfolgte ihre Habilitation. Sechs Jahre später wurde sie zur Professorin ernannt. Zu ihren wichtigsten Arbeitsgebieten gehörte die Erforschung des spanischen Exils, deren Ergebnisse im Band 6 der Reihe ''Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933–1945'' (Leipzig 1979–87, 7 Bände) veröffentlicht wurden. Darüber hinaus beschäftigte sie sich intensiv mit deutsch-jüdischer Literatur und der Lyrik des Expressionismus. In den 2000er Jahren hat sie an der Werkausgabe von Anna Seghers mitgearbeitet.

Sie war mit dem Germanisten Dieter Schlenstedt verheiratet. Eine ältere Schwester von Silvia Schlenstedt war die Künstlerin Doris Pollatschek. Veröffentlicht in Wikipedia
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    von Schlenstedt, Silvia
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