Die Schrift der Steine : Roger Caillois. Aus dem Franz. und mit einem Nachw. von Rainer G. Schmidt

Roger Caillois ist nicht nur der >Erfinder< von Jorge Luis Borges (er hatte den Argentinier in den 40er Jahren kennengelernt und mit seiner Übersetzung von >El aleph< 1953 den europäischen Ruhm des Autors begründet), Caillois ist auch in seinem eigenen Werk der wohl gründlichste Erforscher der vielfältigen Erscheinungsformen des Phantastischen. Lebenslang war er fasziniert von den Verkörperungen der unbelebten Natur, den Steinen, Mineralen, Kristallen, und schrieb zwei Bücher zu diesem Thema: >Steine<, 1966 (deutsch 1983), und >Die Schrift der Steine<, 1975. Sein kundiger Blick sieht in den Achaten, Opalen, Jaspisen und anderen außen so gewöhnlich wirkenden Kieseln wahre Schatzkammern der Natur. Bei der Suche nach der Schrift im Stein stößt er auf den Schriftgranit, mit seinen keilschriftartigen Zeichen, und den Glimmer, mit seinen buchähnlichen Schichten; in beiden Fällen ist die Unentzifferbarkeit sichergestellt, die elementare Bedeutungslosigkeit alles (scheinbar) Bedeutenden. Steht hinter der schönen Kunst-Natur mit ihren Spiegelungen und Ähnlichkeiten die Grenze des Menschlichen, dessen Abgrund? Nicht die Fülle der metaphorischen Weltschau, sondern elementare Bedeutungs-Entleerung?

Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Caillois, Roger (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Graz ; Wien : Literaturverl. Droschl, 2004
Schlagworte:
Online Zugang:Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Zusammenfassung:Roger Caillois ist nicht nur der >Erfinder< von Jorge Luis Borges (er hatte den Argentinier in den 40er Jahren kennengelernt und mit seiner Übersetzung von >El aleph< 1953 den europäischen Ruhm des Autors begründet), Caillois ist auch in seinem eigenen Werk der wohl gründlichste Erforscher der vielfältigen Erscheinungsformen des Phantastischen. Lebenslang war er fasziniert von den Verkörperungen der unbelebten Natur, den Steinen, Mineralen, Kristallen, und schrieb zwei Bücher zu diesem Thema: >Steine<, 1966 (deutsch 1983), und >Die Schrift der Steine<, 1975. Sein kundiger Blick sieht in den Achaten, Opalen, Jaspisen und anderen außen so gewöhnlich wirkenden Kieseln wahre Schatzkammern der Natur. Bei der Suche nach der Schrift im Stein stößt er auf den Schriftgranit, mit seinen keilschriftartigen Zeichen, und den Glimmer, mit seinen buchähnlichen Schichten; in beiden Fällen ist die Unentzifferbarkeit sichergestellt, die elementare Bedeutungslosigkeit alles (scheinbar) Bedeutenden. Steht hinter der schönen Kunst-Natur mit ihren Spiegelungen und Ähnlichkeiten die Grenze des Menschlichen, dessen Abgrund? Nicht die Fülle der metaphorischen Weltschau, sondern elementare Bedeutungs-Entleerung?
Beschreibung:195 S.
ISBN:3-85420-653-4
Signatur:NA 4E *Cai/Sch